Sekt Glossar

Alles rund um Sekt und Schaumwein

Schaumwein

Schaumwein ist der Oberbegriff für weinhaltige Getränke in Flaschen, die aufgrund ihres Gehalts an Kohlenstoffdioxid unter Druck stehen. Der Überdruck durch das gelöste Kohlenstoffdioxid muss bei 20 °C mindestens 3 bar betragen. Im Unterschied dazu haben Perlweine nur einen Überdruck von 1 bis 2,5 bar. Im Vergleich zum Perlwein (Secco) werden Schaumweine in Deutschland besteuert (die sogenannte Sektsteuer).

Die Herstellungsverfahren bei Schaumweinen unterscheiden sich grundsätzlich in der Herkunft des Kohlenstoffdioxids:

  1. Das Kohlenstoffdioxid wird dem Schaumwein von Außen hinzugesetzt („Schaumwein mit zugesetzer Kohlensäure„) und stammt somit nicht aus der natürlichen Vergärung des Weines. Solche Schaumweine werden meist im sogenannten Imprägnierverfahren hergestellt. Die Kohlensäure wird unter Druck auf die Flasche gefüllt.
  2. Das Kohlenstoffdioxid ist ein Resultat aus der ersten alkoholischen Gärung („Méthode Rurale“ / „Méthode Ancestrale“ oder „Méthode Asti“)
  3. Das Kohlenstoffdioxid ist ein Resultat aus zweiter Gärung („Traditionelle Flaschengärung“ / „Méthode Champenoise“ / „Méthode Traditionnelle“ / „Transvasierverfahren“ / „Méthode Charmat“ / „Tankgärverfahren“)

Weltweit wird eine Vielzahl von Schaumweinen hergestellt, die je nach Herkunft einen unterschiedlichen Namen tragen: 

  • Champagner (Champagne)
  • Sekt (deutschsprachiger Raum)
  • Crémant (in Frankreich außerhalb der Champagne, aber auch in anderen Ländern)
  • Spumante (Italien)
  • Sparkling Wine (England, USA, Australien, Übersee)
  • Pezsgő (Ungarn)
  • Afrodis Oinos (Griechenland)
  • Vinho Espumante (Portugal)
  • Penina (Slowenien)
  • Vin Mousseux / Crémant (Luxembourg)

Was ist der Unterschied zwischen Schaumwein und Champagner?

Die Unterschiede liegen im Wesentlichen im Herstellungsverfahren und in der Herkunft. Die Champagne genießt den Status einer Appellation d’Origine Protégée (AOP). Das CIVC (Comité Interprofessionnel du Vin de Champagne) hat schon 1927 definiert, dass sich Schaumwein nur dann Champagner nennen, wenn er genaue Vorgaben erfüllt. Die wichtigste Vorgabe: Die Trauben müssen in der Region Champagne gewachsen, gepresst und vergoren sein – und zwar nach traditioneller Flaschengärung (auch „Méthode Champenoise). Die Champagne umfässt ein Gebiet von knapp 33.500 Hektar (was in etwa einem Drittel der Deutschen Rebfläche entspricht).

Ein Schaumwein wird, wie oben beschrieben, in den europäischen Ländern mit unterschiedlichen Begriffen bezeichnet. Bei der Herstellung von Schaumwein (oder in Deutschland auch Sekt genannt) sind die Vorgaben nicht ganz so streng wie bei Champagner. Natürlich unterliegt auch die Sektherstellung vielen Qualitätsvorgaben, nur hat der Winzer hier etwas mehr Freiraum als ein Champagner Winzer. Insbesondere bei deutschen Schaumweinen sollten man auf Details achten. Hochwertige deutsche Sekte werden stets in „Traditioneller Flaschengärung“ hergestellt und stammen von Trauben des Winzers. Die Begrifflichkeit in Deutschland kann durchaus zu Verwirrung führen. Aktuell arbeiten wir gemeinsam mit anderen Winzerkollegen an zwei Initiativen zur Verbesserung der Bezeichnungen und der Qualität von Deutschem Sekt (siehe auch VDP.Sekt.Statut und Verband Traditioneller Sektmacher).

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