BEEF – Schampus für Alle!

Maike von Galen, Beef Magazin, 01/2021

Üblicherweise wird Sekt nur einmal in großen Edelstahltanks gegärt. Das Ergebnis ist oft wenig prickelnd, weshalb man manchmal noch Kohlensäure nachschießt. Ganz anders beim Champagnerverfahren, bei dem man den Wein ein zweites Mal mit Hefe mindestens 15 Monate in der Flasche gären lässt. Was ihn feinperliger macht: Ein Wissenschaftler hat berechnet, dass in einer Flasche Schampus 49 Millionen Bläschen stecken sollen.

Obwohl immer mehr deutsche Winzer Schaumwein auf diese Weise produzieren und er deutlich feiner als Sekt schmeckt, dürfen sie ihn nicht Champagner nennen – den Namen hat sich Frankreich nach dem Ersten Weltkrieg im Versailler Vertrag schützen lassen. Was sie aber nicht davon abhält, den Schampus als „Winzersekt“ neu zu erfinden. So experimentieren sie hier mit anderen Rebsorten als den Standardtrauben Pinot Noir, Pinot Meunier und Chardonnay und produzieren einzigartige Rieslingsekte.

Insofern ist Winzersekt alles andere als eine billige Schampus-Kopie – auch wenn er oft deutlich günstiger ist. Aber schließlich muss man ja auch mehr davon trinken: Es gibt viel zu entdecken!

Raumland: Der Vorreiter

Raumland: Der Vorreiter

Davon erzählt Volker Raumland heute noch gerne: Wie in einer Verkostung seine Cuvée „Triumvirat“ punkgleich mit einem Champagner des Traditionshauses Dom Pérignon abschnitt – und das schon vor Jahren. Der Pionier aus Flörsheim-Dalsheim begann schon 1984 Sekt nach der Méthode champenoise zu gären, fünf bis zehn Jahre liegen seine Schaumweine aus Riesling, Weiß- und Spätburgunder auf der Flasche. Die Muschel- und Algenkalkböden in Rheinhessen aber geben ihm einen besonderen Charakter – oder wie Raumland sagt: „Wie haben unseren eigenen Stil, das ist keine Kopie.“

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