Schaumwein boomt! Das zeigen auch die Ergebnisse der Falstaff-Sparkling-Trophy 2022, die den besten Schaumweinen in verschiedenen Kategorien eine Bühne bietet und den Kern der neuen Sonderausgabe rund um die prickelnden Genüsse bildet. Falstaff möchte mit der 5. Auflage des Sonderheftes «Champagner & Schaumweine» an den großen Erfolg der letzten Ausgaben anschließen. Über 950 Schaumweine aus ganz Europa werden darin präsentiert.
Wir freuen uns sehr, dass wir mit unseren Schaumweinen in allen Kategorien vertreten sind und bedanken uns bei der Falstaff Redaktion für dieses spannende Magazin, was wirklich lesenswert ist!
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Aus der Sonderausgabe „Falstaff Sparkling Special“ November 2022
Raumland, und immer wieder Raumland: In vier von sieben Kategorien dieses Falstaff Sparkling Specials hat der Meister aus Flörsheim-Dalsheim einen Sekt im Spitzentrio, darunter befinden sich zwei erste Plätze, und die Chardonnay Grand Réserve Brut Nature aus dem Jahrgang 2010 erzielte mit 97 Punkten die höchste Bewertung aller im Rahmen dieses Specials verkosteten deutschen Sekte. Was mach Raumland so einzigartig? Wie kommt diese Dominanz zustande? Die Antwort ist einfach: Der Sekt-Experte hat sich schon sehr früh an der Champagner orientiert und angefangen, Grundweine zu produzieren, die für eine sehr lange Reifezeit auf der Hefe geeignet sind. In seinen tiefen Kellern liegen noch große Bestände undegorgierter Flaschen.
Zeitlose Frische
Einen Jahrgang 2010 können in Deutschland heute nur wenige Betriebe aus dem Hut zaubern: Heiko Bamberger etwa und Norbert Bardong, die ebenfalls schon vor 15 Jahren zu den stillen Ufern in der damaligen deutschen Sekt-Wüste gehörten. Der Wilhelmshof vielleicht, und auch von Aldinger Brut Nature (erster Jahrgang 2009) sollen noch undegorgierte Flaschen im Keller ruhen. Aber dann? Raumland hat für dieses Sparkling Special gleich zwei 2010er in Rennen geschickt: Chardonnay als Brut Nature und Blanc de Blancs als Extra Brut. Beide Weine punkten mit einer stupenden Frische, die es kaum glauben lassen, dass seit der Lese der Trauben ein volles Dutzend Jahre vergangen ist. Bei der Verkostung des Chardonnays war die Falstaff-Jury geradezu perplex, brauchte eine Viertelstunde, um den Wein auszudiskutieren, musste immer wieder neu ins Glas riechen und einen Schluck auf der Zunge kreisen lassen: Das ist noch so jung, noch so fordernd, noch so in sich gekehrt, dass man im ersten Moment Gefahr läuft, Spannung und Frische für den Knackpunkt zu halten, und die zugleich vorhandene Tiefe zu übersehen. Doch dieser Sekt übt einen Sog aus, dem sich am Ende niemand im Team entziehen konnte: In einer Reihe sensationeller Weine ist er der primus inter pares, oder vielleicht sogar denjenigen, dem man das größte Potenzial zusprechen muss, >>wirkt sogar letztlich zu jung<<, stand am Ende in der Probennotiz.
Die Sieger in der Kategorie Blanc de Blancs
Das Genre des »Blanc de Blancs« gilt als das kulinarischste im Spektrum der Schaumweine. In der Welt des Champagners wird er reinsortig aus Chardonnay erzeugt, in Deutschland hat sich die Bezeichnung aber auch für sortenreine Weißburgunder oder für Cuvées aus beiden Sorten etabliert. Schließlich geht es darum, einen weißen Wein aus weißen Trauben zu erzeugen – im Unterschied zu einem »Blanc de Noirs«, bei dem dunkelfarbige
Trauben durch sofortiges Pressen und Abtrennen der Beerenschalen einen Weißwein ergeben. Dieses Jahr haben wir mit Volker Raumland einen Tripelsieger: Sein Fundus an Jahrgängen und Reserve-Weinen macht den Unterschied. Die typische Salzigkeit des Blanc de Blancs kommt niemals aromatisch neutral oder
mager daher: Da läuft einem sofort das Wasser im Mund zusammen.
Die Besten Blanc de Noirs
Blanc de Noirs sind zuweilen komplizierte Weine: Es sind natürlich in aller Regel Spätburgunder – aber sie bieten die Faszination des Pinot Noirs in der gewissermaßen abstraktesten möglichen Weise: ohne Farbe, ohne Gerbstoff, aber mit der Säure, mit der Mineralität, mit den aromatischen Komponenten aus Hefe – und dazuhin noch mit Kohlensäure. Blickt man auf das Siegertreppchen, dann fällt auf, dass sich hier vor allem klassische Terroitypen tummeln: Der Blanc de Noir von Marc Josten (Platz drei) stammt von Trauben, die am Mittelrhein gelesen wurden,
Volker Raumland gibt als Ursprungsterroir der Blanc-de-Noirs-Réserve (Platz zwei) »terra fusca« an, also einen braunen Kalkmergel, der Eisenoxid enthält. Unser diesjähriger Sieger vom Weingut Griesel trägt den Granit sogar im Namen. Und das ist Programm!