Eine allgemeingültige Antwort gibt es auf diese Frage nicht. Die empfohlene Lagerungsdauer eines Sektes oder generell eines Schaumweines hängt nämlich a) von der Qualität des Sektes sowie b) von der richtigen Lagerung ab. Ein junger Deutscher Sekt oder Champagner, der nur wenige Monate auf der Hefe gereift ist und für den zeitnahen Konsum hergestellt wurde, sollte innerhalb weniger Wochen oder Monate nach Kauf getrunken werden.
Unsere Raumland Sekte liegen mindestens 36 Monate (mehr als 3 Jahre) bis oftmals mehr als 120 Monaten (also 10 Jahre) auf der Hefe. Wir geben ihnen ausreichend Zeit, um ihr volles Potenzial zu entfalten und nicht nur jugendliche Aromen (Primärfrucht) aufzuweisen. Durch die Lagerung des Sektes auf der Hefe entwickeln sich weitere (sogenannte tertiäre) Aromen, die an Brioche und Hefeteig erinnern. Solange diese Sekte in unserem Sektkeller auf der Hefe liegen, entwickeln sie sich zum Positiven. Denn während der Sekt auf der Hefe liegt, ist er kaum Sauerstoff ausgesetzt und befindet sich in einer reduktiven (sauerstoffarmen) Umgebung.
Die mögliche weitere Lagerzeit korreliert mit der Dauer des Hefelagers der Sekte im Keller des Winzers. .
Das Degorgieren der Sekte
Bevor unser Sekt nun in den Verkauf gebracht werden kann, müssen wir die Hefe, die sich noch in der Flasche befindet, vom Sekt trennen. Dafür rüttelt man die Flaschen – per Hand oder maschinell. Durch das Rütteln der Sektflasche in eine senkrechte Position, setzt sich Hefe in den schmalen Flaschenhals ab und kann nun entfernt werden. Nur durch das Entfernen der Hefe erhalten wir einen klaren Schaumwein.
Nach dem Zeitpunkt des Degorgierens lagern wir die Sekte noch ca. 4 bis 6 Monate in unserem Keller ein, bevor sie in den Verkauf kommen, damit sich die Dosage mit dem Sekt harmonisieren kann. Ab dann beginnt die langsame Alterung des Sektes. Das bedeutet aber nicht, dass der Sekt sofort getrunken werden muss.
Unsere Raumland Daumenregel
Der Sekt kann nochmals genauso lange gelagert werden, wie die Zeit, die er auf der Hefe gereift ist. Um auf Nummer sicher zu gehen, sollte man sich das Degorgierungsdatum notieren. Letzteres ist vor allem bei hochpreisigen Schaumweinen auf der Flasche angegeben und benennt, wie gesagt, den Zeitpunkt, zu dem der Schaumwein von der Hefe befreit und endverkorkt wird, um in den Verkauf zu kommen. Aber auch, wenn der Schaumwein längere Zeit im Regal steht, wird er nicht unbedingt ungenießbar: Meist geht nur die klassische Spritzigkeit verloren. Bei einer langen Lagerung verändert sich der Geschmack des Sektes und die Kohlensäure kann leicht entweichen. Wir persönlich mögen diese Entwicklung sehr gerne, da der Schaumwein etwas „weiniger“ wird.
Voraussetzung einer weiteren Lagerung ist stets die richtige Lagerung! Und zwar bei kühlen Temperaturen, ohne Temperaturschwankungen und Lagerung im Dunklen. Eine spezielle Temperatur spielt dabei eher eine untergeordnete Rolle, wichtiger ist, dass die Temperatur nicht schwankt und möglichst wenig Wärme den Geschmack verfälschen kann. Leuchtstoffröhren und Neonlicht beschleunigen die Abbauprozesse im Champagner besonders stark, weshalb auf diese Lichtquellen eher verzichtet werden sollte.
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