Beschreibung
Verkostungsnotizen
In der Nase zeigen sich duftige Aromen, die an die Blüte schwarzer Holunderbeeren, gelbe Birnen und tropische Früchte erinnern. Feingliedrige Fruchtaromen treffen auf eine präsente Säurestruktur. Am Gaumen zeigt sich dieser Ancestrale Sekt glasklar, lebendig und mit einer feinen Perlage. Noten von Limette, grünem Apfel und Zitrone sorgen für einen außergewöhnlichen Charakter.
Die Idee zu diesem Schaumwein entstand gemeinsam mit unserer Auszubildenden Luisa-Sophia Sedlmayr. Lesen Sie hier die ganze Geschichte dazu.
Die Methode | Méthode Ancestrale – die ursprünglichste Herstellungsform von Schaumwein. Der noch gärende Most wird im perfektem Moment auf die Flasche gefüllt und gärt hier zu Ende – jede Flasche für sich. Der ausschließlich bestehende Restzucker und die eigenen Hefen lassen dabei die Kohlensäure entstehen und so auf natürliche Weise die Perlage entstehen. Diese verwandelt den Wein in einen Schaumwein. Die Methode wird auch „Pétillant Naturel“ (pet nat) genannt. Zu Deutsch: natürlich prickelnd. Im Gegenzug zum – in Deutschland mittlerweile bekannteren Pet Nat – ist unser Ancestrale Blanc jedoch nicht trüb. Die Hefe wird vor Verschluss der Sektflasche durch das klassische Degorgieren entfernt.
Geschichte | ein Versehen und gleichzeitig der wichtigste Schritt für die Entwicklung der Traditionellen Methode. Der Ursprung der Methode geht bis zu den Anfängen der Weinherstellung zurück. Die jungen Weine wurden – rückblickend betrachtet – zu früh auf die Flasche gefüllt, denn mit den steigenden Temperaturen des Frühlings begannen der noch vorhandene Zucker und die wiedererwachten Hefen erneut zu gären. Somit ist es tatsächlich der Ursprung der Flaschengärung und so gründet sich auch der Name: Méthode Ancestrale = urtümlich, von den Vorfahren. Auch genannt: Méthode Rurale (ländlich). Später wurde diese Entdeckung in der Champagne perfektioniert – die klassische Flaschengärung mit 2 kontrollierten Gärungen ist entstanden.
Der Schaumwein | Ein Cuvée aus 2/3 Riesling und 1/3 Muskateller. Die Trauben kommen aus unserem Weinberg “Goldberg” in Asselheim, Pfalz. Die Lage auf 230 Metern Höhe ist geprägt durch ständige Winde und dadurch allgemein eher kühl. Diese Tatsache bringt die Frische in der Aromatik der Trauben hervor und prägt gleichzeitig eine knackige Säure. Die Lese erfolgte sehr spät am 22.10.2021. Durch den vergleichsweise „späten“ Zeitpunkt, hatte der Herbst schon deutlich Einzug gehalten. Auch hier ist die Verbindung zu den Vorfahren gegeben, denn früher war es ganz normal im Oktober zu ernten. Kühle 8°C am Morgen – das Lese Team schon mit Stirnband und Mützen. Belohnt wurden wir aber von einem malerischen Sonnenaufgang. Die Sonne erschien über dem Odenwald und der Himmel glänzte in allen Farbfacetten von gold rot und gelb. Dabei der weite Blick über die Rheinebene und den Odenwald. Gelesen wurde zu 100% von Hand in kleine 15 kg Boxen.
Die Trauben wurden sanft gepresst und der Most schließlich vergoren. Dann wurde es erst richtig spannend. Den genauen Moment abzustimmen – wann der gärende Most auf die Flaschen gefüllt werden sollte – war sehr aufregend. Gegen Ende haben wir mehrmals am Tag den Zucker gemessen und auf einmal war klar, wir müssen schon morgen füllen. Angedacht war die Füllung eigentlich gute 3 Tage später. Am nächsten Morgen lag der Zuckergehalt des Mostes bei 24 g/l. Perfekt! Denn dieser Zuckergehalt würde nach der finalen Gärung in der Flasche zu etwa 6 bar Druck führen, exakt wie bei der traditionellen Methode. An jenem Morgen füllten wir den gärenden Most auf die Flasche und legten die Flaschen behutsam in Boxen.
Ein paar Fakten
Weinberg | Goldberg- 230 m Asselheim, Pfalz
Rebsorten | Riesling 2/3, Muskateller 1/3
Lese | 22.10.21, 100% Handlese in 15 kg Boxen
Methode | Methode Ancestrale
Füllung | 05.11.21 – 24 Gramm Restzucker
Analyse | 11 g/l Säure, 7,6 g/l Zucker, 10,5% Alkohol
11 Monate Hefelager