Jahrgangsbericht und Sektlese 2013

Qualität kommt von Quälen

2013 war ein Jahrgang für Winzer mit starken Nerven. Neben notwendigem Wetterglück bedurfte es auch großen Anstrengungen im Weinberg über die gesamte Vegetationszeit hinweg, um am Ende gesunde Trauben für die Sektgrundweine ernten zu können. Ein Leitmotto bleibt uns für den Jahrgang 2013 somit gut in Erinnerung: „Qualität kommt von Quälen!“

In der Breite gab es in diesem fordernden Jahrgang national wie auch international viele Schaumweine, die nicht das Niveau von 2008, 2010 oder 2012 erreichen dürften. Doch in der Spitze, wo intensive Handarbeit und eine selektive Lese unersetzlich waren, sind im Jahrgang 2013 Meisterwerke gewachsen, die durch ihr großartiges Zusammenspiel aus fruchtiger Säure und feiner Aromatik nahezu für die Ewigkeit gemacht sind.

Download des Jahrgangsberichts 2013

Im Schutze des Donnersbergs

2013 wurde die Sorge um ausreichend Niederschlag ausnahmsweise nicht zum täglichen Begleiter. Während einige deutsche Weinanbaugebiete unter den ergiebigen Niederschlägen im Oktober litten, profitierten wir im südlichen Rheinhessen vom Schutz des knapp 700 Meter hohen Donnersbergs, der die Niederschläge fernhielt. Der Schutz des Donnersbergs und der goldene September führten zu einem großartigen Sektjahr mit später Reife.

Später Austrieb

Das Frühjahr 2013 war geprägt durch eine kühle und sonnenarme Witterung. Das führte zu einem späten Austrieb der Reben. Zum Glück, denn so blieben die Triebe von den Nachtfrösten im April verschont, unter denen viele andere Weinanbaugebiete in diesem Jahr litten. Es folgte ein nasser Mai, der das Wachstum der Reben bremste, und die Traubenblüte fing erst spät im Juni an. Somit war klar, dass es eine späte Ernte geben würde. Für kurze Zeit machte sich bei uns ein freudiges Kribbeln im Bauch breit, denn in einigen Aspekten erinnerte der Jahrgang an andere hervorragende Sektjahrgänge wie 2002, 2004 oder 2008, in denen die Traubenblüte ähnlich spät begann.

Ein Sommer zum Aufatmen

Im Juli wurden wir Winzer im Wonnegau dann endlich mit Sonne, Licht und wärmeren Tagen belohnt. Die wärmere Witterung führte zu einem starken Wuchs der Reben. Das forderte unsere vollste Aufmerksamkeit im Weinberg, um die schnell wachsenden Triebe sorgfältig zu pflegen. Nur durch zeitiges heften und gerade stellen der Triebe, sowie dem manuellen Entfernen der Blätter, konnten unsere Trauben von einer guten Belichtung und Belüftung profitieren. Das hohe Alter unserer Reben führte zu einer lockeren Traubenstruktur. Und da sich in den Beerenhäuten gut zwei Drittel der Aromavorstufen der Traube befinden, konnten unsere Trauben komplexe Aromen durch eine langsame Reife entwickeln. Da schlägt unser Winzerherz höher, ein Geschenk der Natur.

Später Lesestart

2013 erfreuten wir uns über den späten Lesestart. Wir starteten die Lese am 23.09.2013 und endeten mit unserer 10 Hektar großen Rebfläche am 16.10.2013. Die kühlen Septembernächte trugen entscheidend dazu bei, dass wir einen sehr ausdrucksstarken Sektjahrgang ernten konnten. Auch das langsame Reifen der Trauben während der kühlen September und Oktobertage steuerte maßgeblich zu Sektgrundweinen mit moderatem Alkoholgehalt und einem großen Aromenspektrum bei. Die kühlen Nächte hielten die Säure frisch und lebendig – ein unabdingbarer Faktor für einen großen Sektjahrgang. Gemeinsam mit dem langen Hefelager unserer Sekte können wir diese großartige Entwicklung heute im Glas erleben.

Fazit

Eine Kombination aus sorgfältiger Teamarbeit im Weinberg, der Kraft alter Rebstöcke, der vorteilhaften Witterung im südlichen Wonnegau, sowie einer Handvoll Glück lassen uns zusammenfasssen: wir sind wahnsinnig stolz auf das Ergebnis des 2013er Jahrgangs, das heute bei unseren Réserve Sekten spür- und schmeckbar wird. Aus gutem Grund haben wir nun über 8 Jahre gewartet, um diese Schaumweine auf Ihrem Höhepunkt präsentieren zu können. Beim Verkosten wird klar: diese Sekten werden auch noch viele weitere Jahre reifen können.

Ihre Familie Raumland

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